Zungenreinigung
Die Zungenreinigung gilt nach heutigem Wissensstand als wichtige Mundhygienemaßnahme. Sie wird nicht nur Patienten empfohlen, die zu Mundgeruch neigen, sondern ist für alle Patienten sinnvoll.
Die Zungenreinigung erfolgt immer vom hinteren Zungenrand nach vorne zur Zungenspitze, systematisch von einer zur anderen Seite.
Die Zunge ist ein idealer Nistplatz für Bakterien. In ihrer speziellen Oberflächenbeschaffenheit (Nischen und Furchen) können sich Speisereste und Bakterien gut „verstecken“. Die Zunge ist damit auch der Hauptentstehungsort für Mundgeruch. Durch das Reinigen und Abschaben des „Bakterienrasens“ wird das Risiko für Bakterienansiedlung und Mundgeruch stark minimiert oder sogar verhindert. Systematisch wird das Hilfsmittel von hinten nach vorne zur Zungenspitze gezogen. In den meisten Fällen reicht eine einmalige tägliche Anwendung aus.
- Die Patientenakzeptanz ist bei Zungenschabern am höchsten, sie werden bei glatten Zungenoberflächen gewählt
- Zungenreiniger mit Borsten sind bei der Reinigung effektiver, aber für den Nutzer meist sehr gewöhnungsbedürftig.
- Kombinierte Zungenreiniger erleichtern eine individuelle Anwendung. Zuerst wird der Schaber, danach die Borstenseite genutzt.
- Für die Reinigung wird die Zunge herausgestreckt. Eventuell kann sie mit der freien Hand fixiert werden.
- Der Schaber wird möglichst weit hinten (Richtung Tonsillen) mit leichtem Druck und plan zur Zungenoberfläche aufgelegt. Der Arbeitsgang verläuft dann von hinten nach vorne zur Zungenspitze, bis die ganze Zungenfläche gereinigt ist.
- m zweiten Gang erfolgt das gleiche Vorgehen mit der Zungenbürste.
Entscheidungskriterien
- Minimierung von Mundgeruch
- Erhöhung des Geschmacksempfindens auf der Zunge
- anfangs gewöhnungsbedürftig
- kann zu Würgereiz führen